Degenhartt Consulting - Blog: Bank im Wald

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Wertvolle und amüsante Einblicke aus dem Alltag eines Personalberaters

Dialekt versus Intellekt

von Dr. Stefanie Degenhartt

Dialekt. Akzent. Keine Muttersprache. Und trotzdem brillant.


Wie halten Sie es mit Menschen, die Dialekt sprechen? Oder Deutsch mit Akzent?
Toleriert?
Irritiert?
Direkt aussortiert?

Ein paar echte Aussagen aus meinem Umfeld:

  • „Es kommt nicht auf den Dialekt an, sondern auf das, was der Mensch kann.“
  • „Dialekt ist ein Störfaktor – aber wenn der Output stimmt, kann ich’s akzeptieren.“
  • „Dialekt geht gar nicht.“

Ein Schwank aus dem echten Leben:
Ein brillanter Entwickler. Physiker. Hochintelligent. Mehrere Patente auf seinen Namen.
Im Unternehmen? Hoch angesehen.
Im Supermarkt? Belächelt, bestenfalls, manchmal auch misstrauisch beäugt, eben weil er Deutsch mit Akzent spricht.
Nicht fair. Und nicht selten.

Ähnlich beim Dialekt:
Wer „Schwätze“ statt „Sprechen“ sagt, bekommt gern mal 20 IQ-Punkte abgezogen, völlig zu Unrecht.

Dabei können manche Dialektbegriffe mehr Gefühl transportieren als jedes Dudenwort.
Herz schlägt Standard.

Wie sehen Sie das?
Wieviel Sprache ist Stilfrage – und wann wird sie zum Vorurteil?
Was ist Ihnen lieber: Hochdeutsch mit Floskeln oder Dialekt mit Herz?


Anmerkung:
Ich werde in meinen Texten immer nur EINE Variante des Genderns verwenden. Entweder weiblich oder männlich. Ich möchte hier der Vollständigkeit halber erwähnen, dass sich explizit immer ALLE Geschlechter angesprochen fühlen dürfen. Trotzdem oder gerade deswegen.